22. Nov. 2024
Im Rahmen des Wahlfachs «Corporate Risk Management» (CRM) nahmen die Studierenden des Bachelorstudiengangs Betriebsökonomie vor ihrer Abschlussarbeit drei Stunden lang an einer Echtzeitübung zur Bewältigung von Multikrisen teil.
Was könnte besser zum Verständnis des Managements von Multikrisen beitragen, als eine praktische Übung? Einige internationale und lokale Studierende des Studienjahres 2024-2025 mit dem Bachelor Betriebsökonomie nahmen in einem ihrer Wahlfächer an einem Rollenspiel teil. Hierzu wurden sie unter der Leitung von Tuna Oez, Lehrbeauftragter an der HSW-FR in eine schwerwiegende Krisensituation versetzt.
Das Szenario dieser fiktiven Krise bezog sich auf ein grosses Möbelhaus. Dieses liegt zwischen einer wichtigen Eisenbahnlinie und einer Autobahn, die das gesamte Genferseegebiet verbindet. Es sieht sich mit einer Reihe aufeinanderfolgender Ereignisse konfrontiert. Zuerst bricht der Parkplatz ein, bevor sich in der Kindertagesstätte ein Drama abspielt und schliesslich trifft eine Katastrophe von grösserem Ausmass die Infrastruktur an einem Samstag, kurz vor den Weihnachtsfeiertagen und vor dem ersten Schneefall im Winter, bei sehr hohem Besucheraufkommen.
Wie geht man mit aufeinanderfolgenden Krisen um? Wie lässt es sich zügig unter Berücksichtigung der menschlichen Aspekte entscheiden, während gleichzeitig die Kontinuität der Geschäftstätigkeit sichergestellt sein soll? Wie kommuniziert man richtig mit Behörden, wichtigen Partnern, Kunden und der Presse? Nachdem die Klasse im Rahmen des Risikomanagementprozesses mögliche sowohl realistische und als auch unwahrscheinliche Bedrohungen identifiziert und diesen vorgebeugt hatte, erstellte sie verschiedene Szenarien, und konnte so einen Stresstest der erdachten Verfahren durchlaufen.
Die Studentinnen und Studenten stellten sich unter Zeitdruck und auf sehr professionelle Weise der Aufgabe, die Multikrise zu bewältigen. Dazu arbeiteten sie in vier Gruppen: die Leitung eines Kaufhauses, die Leitung der Eisenbahn, die Leitung eines kantonalen Krisenstabs und die Vertreterinnen der Presse. Die Diskussionen und Gespräche waren lebhaft, die Dilemmas allgegenwärtig und eine Prise Humor sorgte für Erfrischung in einem vom Seriengesetz geprägten Klima.